In meinem Freundeskreis zähle ich zu den „Reiseexperten“. Oder genauer gesagt: zu den Airline Geeks. Wann immer eine Freundin oder ein Freund Ticketpreise und Airlines für den nächsten Flug vergleicht, werde ich einbezogen: „Sind die genauso gut wie Lufthansa?“, „Würdest du mit ABC auch fliegen?“, „weißt du, wie das Essen bei XYZ ist?“ „welches sind die besten Sitze auf der Maschine?“ … und so weiter.
Ich habe lange bei einer Airline gearbeitet, deswegen kann ich die meisten Fragen glaubhaft beantworten.
Wenn genau die gleichen Freunde, Freundinnen und Bekannte hingegen einen Autokauf planen, kommt niemand auf die Idee, mich zu fragen, ob mir das eine oder das andere Modell besser gefällt. Ob die Hersteller gleich gut sind. Ob die Qualität vergleichbar ist. Dabei hätte ich auch dazu durchaus eine Meinung…Die interessiert nur niemanden. Weil alle wissen: Von Autos habe ich einfach keine Ahnung. Und ich weiß: Wenn ich versuche ungefragt mit meinem Halbwissen zu glänzen, endet das in einer Blamage. Ein Kratzer in der Credibility. Nicht gut fürs Image. Also lasse ich es besser.
Was wir alle aus unserem privaten Freundeskreis kennen, ist in der digitalen Markenführung ein großes Thema: Welcher Content passt glaubwürdig zur Marke, auf welche Trends oder Hypes können wir aufspringen – und wann sollten wir besser schweigen? Ganz besonders relevant wird es für Influencer in den sozialen Medien. Sie haben sich als Experten für bestimmte Themenfelder etabliert. Hier sind sie Meinungsführer, Trendsetter, haben eine Autorität. Das macht sie attraktiv und berechenbar. Für Follower und Kooperationspartner gleichermaßen.
Wenn nun aber plötzlich ein etablierter Politblogger über aktuelle Nagellackfarbentrends schreibt, ein Tech-Geek Tipps zur Rasenpflege teilt oder eine Mode Expertin die amerikanischen Außenpolitik kommentiert, irritiert das die Follower. Im besten Fall sind sie amüsiert – im schlimmsten Fall zweifeln sie an der Glaubwürdigkeit des Influencers. Dabei sind Vertrauen, Authentizität und Glaubwürdigkeit Schlüsselbegriffe für den Erfolg im Netz.
Professionelle Influencer und Social Media Manager kennen ihren Themen-Hometurf. Sie können klar definieren, welche Themen, Produkte und Kooperatonspartner zu ihnen passen – und welche nicht. Sie können klar formulieren, wofür sie stehen. Und wen sie erreichen wollen. Sie haben aus sich eine Marke gemacht. Und wissen: Manchmal ist es besser, einige Trends und Hypes und aktuelle Nachrichten unkommentiert vorbeiziehen zu lassen. Auch wenn man eine persönliche Meinung dazu hätte..
Markenaufbau und Markenidentität sind zwei Schwerpunktthemen unserer Einzel-Coachings, die in Hamburg, Berlin, Köln oder per Live-Webmeeting überall dort stattfinden, wo es Internet-Zugang gibt.