Das macht die Faszination für Bibi und Co. bei Jugendlichen aus
YouTube Kanäle wie BibisBeautyPalace und Julien Bam glänzen mit mehr als 5 Millionen Abonnements und haben mit zum Teil 15 Millionen Aufrufen und mehr pro Video eine immense Reichweite, bei der sonst nur schwer zugänglichen Zielgruppe der Jugendlichen.
Kein Wunder, dass namhafte Unternehmen Influencer Marketing oder Influencer Relations schon längst als wichtigen Marketing-Kanal entdeckt haben und auch nicht davor zurückschrecken Influencern hohe Summen für die Vermarktung ihrer Produkte zu gewähren.
Influencer haben sich mit Hilfe ihrer Themenkompetenz und persönlichen Stärken ein digitales Netzwerk aufgebaut, in welchem sie als Meinungsmacher_innen Einfluss nehmen können auf die Einstellung und sogar das Verhalten ihrer Follower. Und das Konzept geht auf: Jeder zweite Jugendliche gibt an, bereits mindestens ein Produkt gekauft zu haben, weil Influencer es empfohlen haben.
Doch was ist es, dass Preteens und Jugendliche Stunden auf YouTube, Instagram und Co. surfen lässt? Das Kinder & Jugend Marketing Kontor stellt 5 Fakten für die Faszination Influencer vor:
1. Orientierung, Persönlichkeit und Erwachsenwerden
Die größte Herausforderung in der Jugend ist es erwachsen zu werden. Die Jugendlichen erfahren diesen Lebensabschnitt als eine Zeit des Austestens und Entwickelns der eigenen Persönlichkeit. Influencer, die mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren, können Orientierung und Sicherheit geben. Stile und Werteentwicklung gelingen einfacher, wenn Idole, mit denen die Jugendlichen sich identifizieren können, sie vorleben. Ob Musik, Mode oder Weltanschauung: Die Nähe der Influencer zu ihren Fans schafft eine Vertrauensbasis, welche einen direkten Einfluss nehmen kann auf die Identitätsbildung der jungen Menschen.
2. Zu jemandem Aufsehen können
Kinder und Jugendliche orientieren sich immer an Älteren. Ob größere Geschwister oder die Jungen und Mädchen der Oberstufe – sie wissen wie es läuft. Die Internet-Stars pflegen zu ihren Followern eine authentische Beziehung, indem sie sie an die Hand nehmen, durch ihr Leben führen und Dinge von sich preisgeben, die man sonst nur der engsten Clique erzählt. Die Jugendlichen saugen Inhalte auf, in denen sie Tipps und Antworten auf die dringendsten Fragen der Jugend erhalten und sich über Themen informieren, über die man mit Eltern oder anderen Erwachsenen lieber nicht spricht.
3. Immer auf dem neusten Stand
Um in den Pausen mitreden zu können, müssen Jugendliche informiert sein und wollen keinen Trend verpassen. Das war schon immer so und entspricht dem natürlichen Bedürfnis, dazuzugehören. Waren es früher BRAVO und MTV, sind es heute beliebte YouTuberinnen und Instagrammer, die Trends setzen und über aktuelle Do’s und Dont’s informieren.
4. Freizeitgestaltung
Gemeinsam abhängen, ob im Jugendtreff, im eigenen (Kinder-)Zimmer, oder auf YouTube: Der Fokus liegt auf dem Austausch mit Gleichaltrigen, zusammen Zeit zu verbringen und soziale Bedürfnisse auszuleben, fernab der Blicke der Eltern. Auch wenn Kanäle und Methoden sich verändern, bleibt das Grundbedürfnis von Jugendlichen gleich.
Der Vorteil der Influencer besteht darin – ob ihre Inhalte nun gemeinsam in der Clique angeschaut werden, oder allein – dass sie immer da sind. Die Freizeit von Kindern und Jugendlichen ist so begrenzt wie nie. Wer kann es ihnen verübeln, dass sie Angebote wahrnehmen, die sich nach ihrem Zeitplan richten und unabhängig vom aktuellen TV- Programm sind?
5. Einfach mal Chillen
Früh morgens raus zur Schule, Ganztagsunterricht, Hausaufgaben, Nachhilfe und Minijobs: Jugendliche, und auch schon Kinder, stehen unter großen Druck und nutzen ihre Freizeit auch gerne einfach mal zum Nichtstun. Sich von leichtem, unterhaltsamem Content berieseln lassen, ohne dabei selbst aktiv sein zu müssen, zählt als Auszeit und Ausgleich zum hektischen Alltag.
Unsere Empfehlung:
Influencer erzielen bei jungen Menschen eine Reichweite, welche Unternehmen nur mit großem Aufwand und Budget erreichen. Sie genießen eine hohe Glaubwürdigkeit und Marken-Kooperationen werden nicht nur toleriert, sondern auch akzeptiert, um die Arbeit der Internet-Stars zu ermöglichen. Marketingverantwortliche können mit Hilfe einer durchdachten Strategie ihre Marken und Produkte durch die Kooperation mit beliebten Influencern neu in Szene setzen und deren Attraktivität bei jungen Zielgruppen erhöhen.
Über die Autorin Carola Laun:

Carola Laun, Lead-Coach Kinder- und Jugendmarketing, IMA
Carola Laun ist Coach und Dozentin bei der Influencer Marketing Academy (IMA) und Gründerin und Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendmarketing Kontors. Sie berät Unternehmen und Organisationen, konzipiert und moderiert Workshops und Großgruppen-Veranstaltungen und vermittelt ihr Wissen in Seminaren. Sie ist Expertin im Kinder- und Jugendmarketing und hat Lehraufträge an der Hochschule Pforzheim, der DHBW und der WAK.